Cast & Crew:
Mouse I Axel Hartwig
Absent people I-IV John Facenfield, Anna Ilin, Lilli Kuschel, Tommaso Marinajo
Script, direction, montage Lisa Hoffmann
Camera Anna Ilin
Lighting design Mouna Assali, Tommaso Marinajo
Sound recording Lisa Hofmann, Daniel Schellongowski
Scenography John Facenfield
Sound edit Jochen Jezussek
Music, colour correction Daniel Schellongowski
With many thanks to
Lilli Kuschel, UdK Berlin
Gerhard Pielmann, Lutz Kühling, Angelika Riedel, TAP – Theater am Park
Es muss uns klar sein, daß wir uns neuartig benehmen
short movie, HD, colour, 12min31;
DE, 2021
« Schauspieler und Zuschauer bekommen vom Dramatiker und Regisseur gewissermaßen nur das Grundgerät geliefert. »
(Wsewolod Meyerhold: Die Rekonstruktion des Theaters)
Unnoticed by anyone, a mouse makes his way through an old theatre. On his way, he nibbles on pages of an old book and spits out fragments of theatre theory from the „Former East“. The film is a pretext for documenting a space and confronting it with the theories and ideals by and for which it was created.
The project was filmed on location in the former rehearsal space of the Erich Weinert Ensemble for the National People’s Army of the German Democratic Republic. Today, the building houses an association organising events and activities for the local community.
The preserved interior and stage equipment, as if in Sleeping Beauty slumber, no longer meet the needs and regulations of a new era. They are the now rare remnants of the ideological cat-and-mouse game between East and West. What remains is a mouse without an antagonist, whose words evaporate into the empty stage space.
The spoken texts are quotations from revolutionary texts of the theory of theatre, from authors such as Sergei Tretyakov, Konstantin Sergeyevich Stanislavsky or Bertold Brecht, from whom the title quotation also comes.
Eine Maus auf ihrem Streifzug durch ein verlassenes Theater: Unentdeckt von den abwesenden Zuschauern verbringt sie ihre Zeit am Bühnenrand und ernährt sich von den Ideen und dem Applaus vergangener Zeiten. Der Film ist ein Prätext, um einen Raum zu dokumentieren und denselben mit Theorien und Idealen zu konfrontieren, durch und für die er geschaffenen wurde.
Der gesamte Film wurde im Januar 2019 im ehemaligen Theatergebäude der NVA-Truppenunterhaltung des Erich-Weinert-Ensembles der DDR gedreht. Heute beherbergt das Gebäude den Verein Theater am Park, welcher das Gebäude als Kleinkunstbühne und Begegnungsstätte nutzt. Dabei mischen sich wie im Dornröschenschlaf erhaltenes Interieur und Teile der ehemaligen Bühnenausstattung mit den Bedürfnissen und Reglements einer neuen Zeit, denen diese nicht mehr gerecht werden.
Es sind die nunmehr selten gewordenen Überreste des ideologischen Katz-und Mausspiel zwischen Ost und West. Zurück bleibt eine Maus ohne Gegenspieler, deren Worte im leeren Bühnenraum verhallen.
Die gesprochenen Texte sind Zitate und stammen aus revolutionären Texten der Theorie des Theaters, von Autoren wie Sergej Tretjakov, Konstantin Sergejewitsch Stanislawski oder Bertold Brecht, von dem auch das titelgebende Zitat stammt.